Rute

Rute

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Ru|te ['ru:tə], die; -, -n:
1.
a) einzelner dünner, langer Zweig:
eine Rute abschneiden.
Syn.: Gerte, 1 Stock.
b) Bündel aus Ruten (1 a), das zum Schlagen verwendet wird:
früher bekamen unfolgsame Kinder die Rute zu spüren.
2. (Jägersprache) Schwanz bei Raubwild, Hund und Eichhörnchen:
mit der Rute wedeln.
Syn.: Schwanz.

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Ru|te 〈f. 19
1. langer, dünner, gerader Zweig, Gerte (Weiden\Rute)
2. Gerte od. Gertenbündel zum Züchtigen
3. altes dt. Längenmaß, etwa 3,8 m
4. 〈Jägerspr.〉 Schwanz (vom Raubwild, Hund u. Eichhörnchen)
5. 〈Anat.〉 das männl. Glied (eines Tieres)
● die \Rute zu spüren bekommen gezüchtigt werden; sie regiert mit der eisernen \Rute 〈fig.〉 sie ist sehr streng; etwas mit der \Rute bekommen gezüchtigt werden; jmdn. mit der \Rute hauen, schlagen, züchtigen; sich unter jmds. \Rute beugen 〈fig.〉 sich seiner Herrschaft unterwerfen [<ahd. ruota „Gerte, Stange, Messstange“, engl. rood „Rute (als Längenmaß)“ <germ. *roda-, *rodo(n); zu idg. *ret-, *rot-, *rət- „Stange, dünner Baumstamm“]

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Ru|te , die; -, -n [mhd. ruote, ahd. ruota, H. u.]:
1.
a) langer, dünner, biegsamer Zweig:
die -n der Weide;
eine R. abschneiden;
b) abgeschnittene Rute (1 a), Bündel aus abgeschnittenen Ruten (1 a) zum Schlagen, Züchtigen:
die R. zu spüren bekommen;
der Nikolaus mit Sack und R.
2. Kurzf. von Angelrute.
3. Kurzf. von Wünschelrute.
4. (Jägerspr.) Schwanz (bei Raubwild, Hund u. Eichhörnchen).

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I
Rute,
 
1) allgemein: dünner, biegsamer Stock, Zweig oder Bündel aus Ruten (zum Schlagen, Züchtigen).
 
 2) Anatomie: der Penis.
 
 3) Jägersprache: Schwanz des Haarraubwildes (außer Bär, Dachs, Fuchs) und des Hundes; auch Bezeichnung für das männliche Glied des Schalenwildes (Brunftrute), des Hundes und des Haarraubwildes.
 
 4) alte europäische Längeneinheit, in England Rod [rɔd], in Dänemark Roden, in Norwegen Rode ['ruːdə], in den Niederlanden Roeden ['ruːdə] genannt, von unterschiedlicher Größe (10-20 Fuß); entsprach z. B. in Bayern 2,92 m, in Hamburg 4,58 m (Geestrute) beziehungsweise 4,01 m (Marschrute), in Hannover 4,67 m, in Hessen 3,99 m und im Rheinland 3,77 m (rheinische Rute).
 
 5) Musik: Anschlagmittel für Schlaginstrumente, besonders der großen Trommel, in verschiedenen Versionen, als Schlagrute aus Holz (»Janitscharen-R.«) oder gebogenem Peddigrohr sowie als Zweigrute und gesplissene Bambusrute; wird u. a. von W. A. Mozart (»Die Entführung aus dem Serail«), G. Mahler (6. Sinfonie) und A. Berg (»Wozzeck« und »Lulu«) vorgeschrieben.
 
 6) Obstbau: Langtrieb an Obstgehölzen und Beerensträuchern; v. a. der Spross von Himbeere und Brombeere.
 
II
Rute,
 
umgangssprachlich für das männliche Glied beim Menschen. Die Bezeichnung Rute kommt aus der Jägersprache und steht einmal für den Schwanz, vor allem bei Hunden, und zum anderen für den Penis, vor allem bei Hirschen, Rehen, Rindern, Wildschweinen.
 

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Ru|te, die; -, -n [mhd. ruote, ahd. ruota, H. u.]: 1. a) langer, dünner, biegsamer Zweig: die -n der Weide; Es war ein nicht großer, biegsamer Baumzweig, eher die R. eines Gesträuchs (Jacob, Kaffee 9); eine R. abschneiden; jmdn. mit einer R. schlagen; b) abgeschnittene ↑Rute (1 a), Bündel aus abgeschnittenen Ruten (1 a) zum Schlagen, Züchtigen: die R. zu spüren bekommen; der Nikolaus mit Sack und R.; Ü sich unter jmds. R. beugen (veraltend; sich jmds. Herrschaft unterwerfen); *sich <Dativ> [selbst] eine R. aufbinden (veraltend; eine unangenehme, sehr lästig werdende Verpflichtung eingehen); mit eiserner R. [regieren] (hart, rücksichtslos [regieren]); ∙ starke Arme an einer Mutter sind schon vielen Kindern zum Heil gewesen, wenn der Vater starb und die Mutter die R. allein führen ... musste (alleine für die Erziehung der Kinder verantwortlich war; Gotthelf, Spinne 15). 2. kurz für ↑Angelrute. 3. kurz für ↑Wünschelrute: die R. hat ausgeschlagen; er geht mit der R. (ist Wünschelrutengänger). 4. veraltetes Längenmaß unterschiedlicher Größe (von 2,92 m bis 4,67 m). 5. a) (Jägerspr.) männliches Glied bei Schalen-, Raubwild u. Hund: die R. des Rehbocks; b) (derb) Penis: Er schüttelt ... seine schlaffe R. (Genet [Übers.], Notre Dame 208); c) (Jägerspr.) Schwanz bei Raubwild, Hund u. Eichhörnchen: das Tier wedelt mit seiner buschigen R.; Der Hund kreist in weitem Bogen das Gelände ab. Plötzlich steht er da mit straffer R., den Hals vorgestreckt (Fr. Wolf, Zwei 190).

Universal-Lexikon. 2012.

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